Battle der hightech Stirnbänder – MUSE vs. SPREE

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Muse vs. Spree - wer kann was?

Zwei sehr interessante hightech Stirnbänder (sogenannte “Headbands”) kämpfen derzeit um die Pull-Position und Aufmerksamkeit der CES – Besucher in Las Vegas. Es heisst MUSE
versus SPREE, Brainiac gegen Cyber-Schweißband! Welches Headband kann was? Welches ist das Bessere? Hier kommt ein erster Überblick!




1. MUSE – The brain sensing headband

Hier kommt die kalifornische Firma InteraXon mit einem absolut innovativem, spannenden und noch nie dagewesenen Stirnband auf den Markt!

Was ist Muse? MUSE ist ein Gehirnmonitor, der die Aktivitäten des menschlichen Gehirns misst. Man denke an einen Herzmonitor, den man mittels Brustgurt beim Joggen trägt. Das MUSE Stirnband ist vom Prinzip her sehr ähnlich, man trägt es jedoch logischerweise um die Stirn herum.

Welche Funktion hat Muse? Der Hersteller sagt, dass das Stirnband in der Lage sei sowohl den alltäglichen Stress zu senken als auch die Hirnaktivitäten für den User verständlich zu tracken. Beide Funktionen laufen über eine App, die ein visuelles und hörbares Feedback über die Qualität der Hirnströme abgibt. Die Stressminderung und geistige Enstpannung erzielt man durch die aktive Ausführung von Übungen, die mit Hilfe dieser App laufen während man das Stirnband trägt. Mich erinnern die Übungsanweisungen spontan an eine Art “geführte Meditation” – nur dass man dabei auch kontrolliert und verbessert wird. Über die App werden dem User Geräusche vorgespielt, auf die er sich konzentrieren soll. Das Stirnband mißt dabei, ob der User es tatsächlich tut. So hört man beispielsweise das sanfte Rauschen des Windes und soll diesem seine Aufmerksamkeit schenken. Macht man es nicht, werden vom Stirnband entsprechende Hirnströmungen verzeichnet, die auf Unkonzentriert- und Verstreutheit hinweisen. Infolgendesse wird aus der geräuschlich lauen Brise ein – ich mache keine Witze – wahrer Sturm! Konzentriert man sich darauf ruhig zu werden, so beruhigen sich ebenfalls die Windgeräusche. Dasselbe Prinzip gilt für diverse Visualisierungsübungen. Zusätzlich bietet die Tracking-Funktion einen guten Überblick über die allgemeine Leistungsfähigkeit des eigenen Gehirns.

Welche Technik steckt hinter Muse? Vereinfacht gesagt erzeugt das Gehirn elektrische Frequenzen, die mit Hilfe der Hirnstrommessungs-Sensoren auf der Schädeloberfläche erfasst werden. Diese Werte werden dann an die App weitergegeben, die wiederum diese auswertet und dann User-freundlich kommuniziert.

Für wen ist Muse geeignet? Für mich – und alle anderen Menschen – da wohl jeder von uns an einem bestimmten Grad von Stress und Konzentrationsschwäche leidet 😉 . Ich bin ernsthaft der Ansicht, dass es tatsächlich den allgemeinen Gemütszustand, die Konzentration, die Gelassenheit und das Wohlbefinden jedes Menschen positiv unterstützen kann. Es werden vorallem diejenigen von diesem Gadget profitieren, die Schwierigkeiten haben am Ende des Tages “runterzukommen”, den Kopf auszuschalten oder nachts einzuschlafen. Auch diejenigen, denen (geführte) Meditation entweder zu esoterisch sind oder ihnen nur schwer folgen können, werden Spaß mit dem MUSE Headband haben. Dass Stress alle möglichen körperlichen und geistigen Krankheiten (wie z.B. Herzinfarkte oder Depressionen) begünstigen und teilweise sogar hervorrufen kann, ist nun wirklich nichts neues und wissenschaftlich bewiesen. Wenn man also stressbedingten Krankheiten mit Hilfe dieses Gadgets vorbeugen kann, so begrüße ich es sehr!

Innovationsfaktor: Sehr hoch, da MUSE laut Hersteller das erste Produkt seiner Art ist. Zusätzlich ist das Stirnband meiner Meinung nach ein großer Hoffnungsträger für mehr Lebensqualität, nicht nur für den “Normalo” daheim, sondern eventuell auch für Patienten die an ADHS oder ähnlichen mentalen Störungen leiden. Ich bin jedenfalls extrem gespannt, was die Zukunft noch bereit hält.

Kompatibilität: Laut Hersteller ist das MUSE Headband mit iOS (iPhone, iPad, iTouch), Android und PC kompatibel.

Produktumfang: Headband (inkl. Micro-USB-Ladekabel), Brain Fitness App und Software Development Kit.

Preis: Voraussichtlich 299 USD.

Verfügbarkeit: Bei Amazon oder auf der Hersteller-Webseite

 

2. SPREE – Use your head

Was ist Spree?  Wie MUSE ist es ein Monitor, allerdings mißt es keine Gehirnwellen oder – strömungen, sondern Vitalfunktionen. Es ist sozusagen ein Herzmonitor, der um den Kopf herum getragen wird. Das Stirnband ist schweiß- und wasserresistent, besteht aus Silikon und wird während des Trainings getragen. Angeblich erfasst Spree möglichst präzise die Körpertemperatur, Herzfrequenz und Bewegung des Users .

Welche Funktion hat Spree? Spree soll dem Sportler dabei helfen in seiner eigenen, persönlichen “optimalen Zone” zu trainieren. Dabei werden beim Training nicht nur die Herzfrequenz erfasst, sondern auch die Körpertemperatur, Distanz, Geschwindigkeit und verbrauchte Kalorien. Neuartig ist hierbei die Messung der Körpertemperatur, die den Sportler vor Verletzungen (durch zu kalte Muskulatur) und Überhitzung bewahren soll. Wie bei anderen Herzfrequenzmessern auch, versucht Spree je nach Trainingsziel die optimale Intensität zu ermitteln und mittels App an den User zu kommunizieren.

Welche Technik steckt hinter Spree? Eine App (die mich sehr an Runtastic erinnert) und das Stirnband aus hochwertig verarbeitetem Silikon. Es wird mit einem maximalen Tragekomfort und präzisem Tracking geworben. Das Stirnband kann sich übrigens automatisch an und aus schalten. Ausserdem hält das Akku bei Nicht-Nutzung bis zu 7 Tage und bei aktiver Nutzung maximal 8 Stunden. Daneben kommt das Spree noch mit einem sogenannten POD (Performance Optimization Devices), den man als eine Art integrierten “Zwischenspeicher” verstehen kann.

Für wen ist Spree geeignet? Für alle, die nicht gerne einen Brustgurt tragen und/oder lieber eine App als eine Pulsuhr konsultieren möchten. Auch diejenigen, die (aus welchen Gründen auch immer) daran interessiert sind ihre Temperatur während des Trainings im Blick zu behalten.

Innovationsfaktor: Niedrig. Bis auf die Erfassung der Körpertemperatur und – meinetwegen – vielleicht noch die Konstruktion und Beschaffenheit des Stirnbands selber, kann ich ehrlich gesagt nichts neuartig Bahnbrechendes entdecken. Für mich spielt Spree in der Liga der Pulsmessgeräte mit, wieviel besser es jedoch ist, muss sich erst im Vergleichstest zeigen.

Kompatibilität: >iPhone 4S, >iPod Touch 5th Generation, > iPad 3rd Generation

Produktumfang: Spree Fitness Monitor POD, Spree Headband, USB-Ladekabel

Preis: Voraussichtlich 299 USD. (Welch ein Zufall, genau wie das Muse! 😉 )

Verfügbarkeit: Bereits auf dem Markt und online erhältlich .

Zur Webseite des Herstellers

 

FAZIT:

Es handelt sich hier, trotz der ähnlichen Optik, um zwei vollkommen unterschiedliche Produkte mit von einander abweichenden Funktionen und Zwecken. Ich pesönlich bin vom MUSE Headband absolut angetan und habe es gleich auf meinen Wunschzettel  geschrieben. Mentale Entspannung und geistige Ausgeglichenheit ist heutzutage eh viel zu rar gesäht und ich würde mich über mehr Balance in meinem Leben freuen. Zudem ist es eine absolute Neuheit und erstmals für die Privatperson bezahlbar. TOP!

Was das Spree angeht, so hat es bei mir leider nicht den Kaufwunsch geweckt. Allerdings benutze ich derzeit auch keinen Pulsmesser. Ich denke jedoch, dass es selbst für Sportler, die auf der Suche nach einem Brustgurt/Pulsmesser sind, schlichtweg  zu teuer ist. Ebenfalls finde ich die Messung der Körpertemperatur für überbewertet, da in der Regel selbst Gelegenheitssportler wissen, wann sie warm genug sind.  Zudem liegen derzeit noch keine Vergleiche zu anderen neuen Pulsmessern vor, deshalb kann ich leider auch nicht abschätzen, ob das Spree tatsächlich so präzise die Vitalfunktionen erfasst wie beschrieben. Abwarten und Tee trinken.




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