Dashi (Japanische Fischbrühe)

出汁

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Dashi Japanische Fischbrühe

“Ein flüssiges Aroma aus Meer, Erde und Rauch.” So beschreibe ich gerne geschmacklich das Fundament der japanischen Küche – Dashi!

Wer denkt, dass sich die Basis der japanischen Küche nur durch den Konsum von Reis, Soja und rohem Fisch definieren lässt, der irrt gewaltig! Für mich stellt die, aus getrockneten Fischflocken und Meeresalgen bestehende, Brühe namens “Dashi” (出汁) das kulinarische Rückgrat Japans dar. Sie ist unfassbar simpel in der Herstellung, aromatisch mild und in meinen Augen der Dreh und Angelpunkt in der typisch japanischen Küche. Es gibt kaum eine Sauce, ein Dressing oder eine Suppe, die ohne den Einsatz von Dashi vollkommen schmeckt. Sogar in “festen” Gerichten kommt Dashi regelmäßig zum Einsatz. Es sorgt für das sogenannte “umami” (旨味), das geschmacklich besondere Etwas in einem Essen. Sozusagen Japans Antwort auf das deutsche Maggi, wenn ihr versteht was ich meine 😉 .

Dashi besteht buchstäblich aus nur drei Zutaten: Wasser, Kombu (昆布; ein besonderer Seetang) und Katsuobushi ( 鰹節; getrocknete Flocken vom Bonito-Thunfisch). Letzteres ist der Knackpunkt in diesem Rezept und der Grund dafür, dass es Fertigpulver, wie das unten stehende gibt. Seid ihr bereit für den Glutamat-Schock?

Glutamat Dashi

Tja, was soll ich euch sagen?! Ihr habt es sicherlich schon geahnt: 99,9% der Dashi-Fertigpulver bestehen aus Glutamat, Glutamat, Glutamat und hab ich’s schon erwähnt – GLUTAMAT! Das große, böse Zutaten-Gespenst auf das keiner Bock hat… . Aus diesem Grund ist selbstgemachtes Dashi the only real deal. Der Haken? Ganz klar: die Kosten! Ich will euch hier nichts vormachen, aber wenn ihr eure eigene Dashibrühe herstellen wollt, müsst ihr leider tief in die Tasche greifen. Die Kosten für das Kombu gehen noch, vorallem, weil  man relativ wenig davon braucht. Allerdings ist das Katsuobushi – aus mir nicht erfindlichen Gründen – nicht nur schwierig in Deutschland aufzutreiben, sondern auch verdammt kostspielig. An Online Shops kommt man leider nicht vorbei, es sei denn ihr wohnt zufälligerweise in Düsseldorf (da gibt’s viele japanische Supermärkte!).

Ich habe aber eine gute Nachricht für euch: Ihr könnt das Kombu und das Katsuobushi gleich zwei Mal hintereinander benutzen! Wie das? Naja, in Japan unterscheidet man zwischen dem sogenannten “ersten” und “zweiten” Dashi. D.h. im Klartext, dass die festen Zutaten nach der Herstellung des “ersten Dashis” NICHT WEGGEWORFEN, sondern aufgehoben werden, damit man im Nachgang das etwas grober schmeckende “zweite Dashi” zubereiten kann. Das “erste Dashi” wird für sehr feine, exquisite Speisen verwendet, weil es viel sanfter schmeckt und das “zweite Dashi” wird eher für alltägliche Gerichte eingesetzt. Alles klar soweit? 😉 Ok, let’s rock ‘n’roll, hier gehts zum Rezept:

 

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Dashi (Japanische Fischbrühe)
Serves 4
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Zutaten
  1. 1 Stück Kombu (10x10 cm)
  2. 1 l Wasser
  3. 30g Katsuobushi
Zubereitung des ersten Dashi
  1. Das Stück Kombu kurz unter fließendem Wasser abspülen, um überschüssiges Jod und Salz loszuwerden. Kombu in einem Topf für ca. 10 min im Wasser einweichen.
  2. Das Wasser erhitzen und Kombu herausnehmen, kurz bevor es zu kochen beginnt. Dieser Schritt ist sehr wichtig, ihr müsst Kombu rechtzeitig herausnehmen, sonst wird die Brühe bitter!
  3. Katsuoboshi hinzufügen und die Flüssigkeit noch einmal erhitzen. Das Ganze aufkochen lassen, sofort den Herd abschalten und die Brühe abseihen, sobald die Fischflocken auf den Boden des Topfes gesunken sind.
  4. Kombu und Katsuobushi für zweites Dashi aufheben.
  5. いただきます! (Guten Appetit!) ^^
Zubereitung des zweiten Dashi
  1. Den gebrauchten Kombu und Katsuobushi vom ersten Dashi in einen Topf geben und mit 1 l Wasser zum Kochen bringen.
  2. 10 min auf kleiner Flamme köcheln lassen,
  3. Die Brühe abseihen, die festen Bestandteile dieses Mal wegwerfen und das zweite Dashi entweder einfrieren oder direkt verwenden.
  4. いただきます! (Guten Appetit!) ^^
Notes
  1. EXTRA TIP: Das Dashi lässt sich problemlos einfrieren. Ich fülle es immer in silikon Cupcake Förmchen und lasse die Brühe darin komplett gefrieren. Das ist super praktisch, da man somit die Brühe portionsweise entnehmen kann. Im Kühlschrank ist die Brühe nämlich nur zwei Tage lang haltbar.
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